Freitag, 1. Juli 2016

Wie im Himmel so auf Erden (Betsy Duffey) - von der Wirkung des Vater Unser

Sprachbild
Sehr gut zu lesen, gut verständlich, gefühlvoll, anrührend, nachvollziehbar, stimmig.

InhaltErzählt wird zunächst von einem Grubenunglück in Amerika bei dem neben vielen Toten auch 5 Bergleute verschüttet werden und in einem Wetterschacht überleben. Beim Suchen nach ihnen wird ein Mikrofon in einen Schacht herabgelassen und erreicht die Bergleute genau als einer von ihnen, Manny, das Vater Unser betet. Dieses Gebet wird auf Tonband aufgezeichnet.

Das Vater Unser wird nun in den Nachrichten in Radio und TV immer wieder im Zusammenhang mit der Berichtertattung zum Minenunglück erwähnt und abgespielt.
Von mehreren Menschen wird exemplarisch berichtet wie sie einzelne Zeilen oder Worte dieses Vater Unser hören und diese Worte auf sie wirken: die Situation in der sie den Teil des Vater Unser hören und wie es ihr Leben in genau dieser Situation bereichert und verändert; wie Gott in ihrem Leben wirkt.
Immer zum Schluß des Kapitels wird mit der nächsten Radio- oder TV-Meldung zum Stand der Rettungsbemühungen und dem Abspielen des Gebets weiter geleitet in das nächste Kapitel.

Diese Lebensgeschichten sind sehr berührend, gefühlvoll und hoffnungsvoll. Das Vater Unser bewirkt Gutes - auch bei mir als Leserin. Es erreicht die Menschen in gesundheitlicher Not, in Familien- oder Partnerproblemen, tags oder nachts, zuhause oder unterwegs, an der Arbeit oder in der Freizeit. Und immer markiert es einen Wendepunkt im Leben dieser Menschen - und ich wollte als Leser zu gern wissen wie es sich weiter auf sie auswirkt.

Beim "Amen" angekommen wird von der Rettung der Bergleute aus dem Wetterschacht berichtet. Die Rettung gelingt, doch es gibt Schwierigkeiten, die mich als Leser fast verzweifeln ließen.

Am 50. Jahrestag des Unglücks gibt es dann eine Feierstunde an der Manny mit seiner Familie teilnimmt. Dabei bekommt er Briefe überreicht, die von den Menschen oder Angehörigen stammen, die damals von seinem Gebet berührt wurden.
Damit bekommt Manny die Bestätigung, dass sein lebenslanges Beten Gutes gewirkt hat.

WirkungDas Gelesene wirkt stark in mir nach. Ich war tief berührt, sogar Tränen liefen teilweise beim Lesen.
Einige Aspekte wie das Vater Unser auf diese Menschen wirkte, berühren auch mich und mein Leben.

Besonders betroffen macht mich, dass es hier in der Nähe wirklich so ein Grubenunglück gab, bei dem auch wirklich mit einem Rundfunkmikro über eine Probebohrung mit den Überlebenden Kontakt gehalten wurde.
Ich weiß nicht inwiefern die beiden Autorinnen von diesem Unglück und Vorfall wußten als sie das Buch schrieben. Jedenfalls habe ich keine Hinweise dazu gefunden. Aber es klingt für mich sehr ähnlich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Grubenungl%C3%BCck_von_Stolzenbach

Solch ein Unglück dann zu verweben mit dem Vater Unser und der Wirkung des Gebets ist aus meiner Sicht wunderbar gelungen.

Cover

Das Buch an sich ist hochwertig gestaltet.
Der Schutzeinband mit dem Bild eines (einsamen) Mannes, der auf einer Anhöhe in Richtung Licht geht, das aber von dunklen Wolken bedrht wird, gefällt mir gut.
Die Farben sind mit den Braun-Naturtönen eher zurück haltend.
Sehr schön finde ich die erhabene Schrift des Titel.
Gestalterisch finde ich es sehr gelungen mit den Öllampen-Abbildungen als Abschnitt. Die Schriftart vom Titel findet sich wieder als Kapiel-Überschrift.

  • Preis 14,99€ gebunden - 11,99€ Kindle
  • Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
  • Verlag: Gerth Medien (13. Juni 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3957341248
  • ISBN-13: 978-3957341242

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