Freitag, 21. Oktober 2016

Die Feuerschreiber (Claudia Schmid) - Roman über Martin Luther und Philipp Melanchthon

Der InhaltPhilipp Melanchthon und Martin Luther, zwei große (Voraus)Denker ihrer Zeit, die viel bewirkt haben, das in die heutige Zeit fortwirkt.
Die Freundschaft von Philipp und Martin, die sich als Magister an der Leucorea in Wittenberg kennen- und schätzen lernen, gefällt mir ... der Denker und der  Macher.
Wobei Martin ja auch denkt und sich in den Bann ziehen lässt. Philipp ist da eher vorsichtig und sieht auch die Gefahren.
Sie ergänzen sich sehr gut und stärken sich durch ähnliche Gedanken, auch wenn sie eigentlich eben sehr unterschiedlich wirken.
Auch Luthers Flucht auf die Wartburg und die Übersetzung des Alten und Neuen Testaments sind natürlich inhaltlich eingebunden - mit allen ob ihrer Wahrheit kontrovers diskutierten Geschichten darum (Wurf des Tintenfass bspw.). Die Ungewissheit nach seinem Untertauchen bei den Sympathisanten ist nachvollziehbar - heute mit Internet wäre Luther vielleicht gerade dadurch zu einem Hype geworden.
Die Suche nach der perfekten Übersetzung, die fand ich super beschrieben.

Fürs Volk, dem Volk aufs Maul geschaut ... heute sicher einfacher dank Internet.
Inhaltlich hatte ich teilweise den Eindruck, dass über Seiten hinweg Personen und Ereignisse aufgezählt wurden.
Der hat den besucht, der war mit dem verschwägert, der hat das getan, der ...
Da wurden mir (un)bekannte Namen runter gerattert und eingebunden in das Geschehen, aber wirkliche Zusammenhänge aus meiner Sicht nicht hergestellt.
Ab und an sind dann aber mir wichtige Fakten als fast belanglos nebenher erwähnt.
(das bringt auch meinen Punktabzug)
Eingebunden ist die Freundschaft und das Wirken von Luther und Melanchthon in die Erzählungen über die Umstände der Zeit sowie in ihre persönlichen Zusammenhänge familiär und Freundschaften betreffend. Das macht das Buch lebendig und zu einem historischen Roman.

Mein Eindruck/Resümee

Die Geschichte und der Erzählstil zogen mich in den Bann.
Einerseits zieht das Buch (der Inhalt und Schreibstil) mich in den Bann und ich mag es nicht weg legen, weil ich einfach weiter lesen MUSS - und andererseits braucht es eben doch auch seine Zeit.
Die Charakterisierung der Personen finde ich hervorragend. Luther, Melanchton aber auch Jörg und seine Kumpane ...
Auch die Gesamtzusammenhänge werden nachvollziehbar eingebaut und die Zeit mit ihren Lebensgewohnheiten kommt ebenfalls gut rüber.
Die Beschreibungen der Umstände und Kleinigkeiten gelingen der Autorin wirklich gut ... wohingegen mir wie schon geschrieben nicht gefällt, dass viele Dinge/Personen mit eingebunden werden um (scheinbar) einfach genannt zu sein.
Insgesamt ein Buch, das anstrengend zu lesen ist, aber mir Melanchton und Luther sowie die Zeit der Reformation näher gebracht hat.
Dafür danke ich!

Die Autorin

Claudia Schmid schreibt Historisches, Kriminelles und Reiseberichte. Die Germanistin lebt in der Metropolregion Rhein-Neckar und ist Redakteurin bei Kriminetz.de.

Das Cover/das Buch
Feuerrotes Hardcover mit Schutzumschlag, kein Lesebändchen. Auf dem Schutzumschlag ein Flammenmeer und Schreibfeder mit Tintenfaß, also sehr stimmig.
  • Gebundene Ausgabe: 352 Seiten 19,99€
  • E-Book 17,99€
  • Verlag: Fontis - Brunnen Basel; Auflage: 1 (14. September 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3038480908
  • ISBN-13: 978-3038480907

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