CoverDas Buch habe ich als Mobi-Datei auf dem Kindle gelesen. Von daher kann ich zur Aufmachung und dem Cover wenig sagen.
Das Cover-Motiv zeigt den Grenzzaun eines Lagers/Arbeitslagers.
Inhalt
Grigori,
genannt Grischa, erzählt zunächst von seiner Kindheit und Jugend in der
Kolchose. Er ist intelligent, kann aber nicht weiter zur Schule gehen.
Nach der Schule muss er als Teenager in die Stadt Charkow als
"Lehrjunge" zur betrieblichen Ausbildung. Es ist die Zeit des Wandels
vom Sozialismus zum Kommunismus in der Sowjetunion.
Sein Lehrherr,
den er Onkel Tim nennt, erzählt nach näherem Kennenlernen von seinem
eigenen Leben und bestärkt Grischa darin, niemals aufzugeben. Die
Arbeiter werden ausgebeutet und die Wirtschaftspläne fordern Tribute an
die Qualität, was wiederum auf dem Rücken der Arbeiter ausgelassen wird.
Als
der zweite Weltkrieg ausbricht, muss Grischa an die Front. Er flieht
von dort, wo sie Gräben ausheben müssen. Die Deutschen behaupten mit dem
Einmarsch, dass sie als Befreier kommen, aber sie bringen Not und
Elend.
Grischa muss mit weiteren Jugendlichen als Zwangsarbeiter nach Deutschland.
Er
hat im Lager prophetische Träume durch die er bestärkt wird, dass er
überleben wird. Auch seine Freundin, mit der er etwas Zeit verbringt im
Lager, hat Zukunftsbestimmende Träume. Deshalb flieht Grischa dann aus
dem Lagergefängnis.
Seine Qualen haben aber noch lange kein Ende,
denn er wird in Dresden im Gefängnis fest gesetzt. Dort werden die
Gefangenen unglaublichen Torturen ausgesetzt. Grischa glaubt an seinen
Traum - und überlebt das Gefängnis und anschließend auch Monate in
Buchenwald.
Immer wieder gibt es Menschen, Begegnungen und
Ereignisse, die ihm gut zuspielen. Während der Zeit nach seiner Flucht
aus Buchenwald wird ihm gewiß, dass Gott ihn gelenkt hat und er beginnt
an Gott zu glauben.
Zum Kriegsende hin wird er in einer christlichen deutschen Familie aufgenommen. Wieder fügt sich einiges zum Guten für Grischa.
Nach
Kriegsende wird sein Heimweh aber so übermächtig, dass er als
Rückkehrer in seine Heimat zurück geht und dort zum wehrdienst
verpflichtet wird.
Als schlauer Kopf, der vieles gehört und
gesehen, erlebt und überlebt hat, fällt er den Machthabern auf und gerät
erneut in Schwierigkeiten, weil er zu viel darüber redet. Und auch sein
Christsein fällt auf und bringt ihn in Schwierigkeiten. Dennoch hält er
am Glauben fest und vertieft ihn, lässt sich auch taufen. Er geht in
Gottesdienste und zu Jugendtreffen.
Nach der Entlassung aus dem
Wehrdienst kehrt er in sein Heimatdorf zurück. Aufgrund der Armut geht
er aber dann in die nächste Stadt und lernt dort in der Gemeinde seine
Frau kennen. Mit ihr gründet er eine Familie und lebt weiterhin den
Glauben offen aus.
Das bringt ihn erneut ins Gefängnis, denn Religionsausübung wird in der UdSSR verfolgt. Er bleibt aber stark in seinem Glauben.
Fazit
Das
Buch hat mir gezeigt wie wenig wir "im Westen" in der Schule über
Russland/UdSSR/Sowjetunion gelernt haben. Die vielen russischen Begriffe
machten das Lesen am Anfang teilweise schwierig.
Gerade das macht
für mcih aber auch den Reiz des Buches aus: über die Judenverfolgung
habe ich schon einiges gelesen, auch über die Verfolgung politischer
Gegner und Behinderter. Aber die russischen und polnischen
Zwangsarbeiter waren für mich bisher sowas wie ein "blinder Fleck".
Und
gerade die Entwicklung in Russland nach dem 2. Weltkrieg habe ich
nahezu überhaupt nicht verfolgt und dazu so gut wie kein Wissen.
Insofern ein Buch, das mich persönlich weiter gebracht hat.
Sprachgefühl und RechtschreibungLeider
ist das Buch aus meiner Sicht schlecht übersetzt worden. Insbesondere
im letzten Teil gibt es vermehrt Rechtschreibfehler (wobei ich nicht
weiß ob das ggf bei der Printversion besser ist).
Irgendwie habe ich
den Eindruck, dass der Inhalt besser hätte aufgearbeitet werden können.
Es wirkt teilweise so als ob Grischa das alles in kurzer Zeit
aufgeschrieben hat, um seiner Familie etwas zu hinterlassen. Oder als ob
es aus seinen Erzählungen später nachgeschrieben wurde.
Irgendwie
sind einige Stellen einfach nicht "rund" für mich. Teilweise weiß man
nicht in welcher Zeit man gerade ist, wer gerade etwas erzählt (da er
auch Erzählungen anderer an ihn eingebaut hat), wo man gerade ist.
Deshalb auch Punktabzug von mir.
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